Höhentraining für bessere Atmung

Durchatmen

Höhentraining bringen wir gerne mit den Spitzensportlern in Verbindung. Durchtrainierte Athleten trimmen sich im Höhenklima um noch leistungsfähiger zu werden. Das Höhenklima und sanftes Höhentraining beschränken sich nicht nur auf den Leistungssport und Alpine Extrembergsteiger. Gerade bei Allergikern und Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen werden hier sehr gute Erfolge erzielt. Durch die Anpassung des Körpers im Höhenklima erhöht sich die Sauerstoff Transportkapazität. Dadurch wird die Atmung verbessert, die Infektanfälligkeit verringert und die allgemeinen Beschwerden gelindert.

Vorteile für den Allergiepatienten

Wie funktioniert Höhentraining genau?

In den Bergen ist die Luft „dünn“ – so fühlt es sich jedenfalls an. Genauer betrachtet, ändert sich in der Höhe jedoch nur der Luftdruck und die Sauerstoffkonzentration bleibt gleich. Selbst auf dem Gipfel des Mount Everests hat die Luft ebenfalls wie auf Meeresniveau einen Sauerstoffanteil von 20,9%. Der Luftdruck hingegen verändert sich sehr stark, so dass bereits in einer Höhe von 5500m, im Vergleich zur Meereshöhe, der Luftdruck um die Hälfte reduziert ist. Mit dem geringeren Luftdruck sinkt ebenfalls der Sauerstoffpartialdruck und damit auch der Anteil an Sauerstoff, der über die Atmung aufgenommen werden kann. Dies führt zu einer geringeren Sauerstoffsättigung im Blut des Menschen, und dadurch wird eine Anpassungskette im menschlichen Organismus aktiviert. Nach einer gewissen Zeit, abhängig von der Höhe, hat sich der Organismus an die veränderten Luftverhältnisse angepasst: er ist akklimatisiert.

Beim Höhentraining versucht der Körper aufgrund der „dünnen Luft" das Sauerstoffdefizit durch Steigerung der Herz- und Atemtätigkeit auszugleichen. Dies hat ein gesteigertes Atemminutenvolumen zur Folge, d.h. die Lungen werden mit mehr Luft durchströmt, und das Blut zirkuliert schneller durch den Körper.

Um zusätzlich die Fließeigenschaft des Blutes und damit auch den Sauerstofftransport auf kardiovaskulärer Ebene zu unterstützen, stellen sich die Gefäße weit (Vasodilatation) und ermöglichen so eine bessere Sauerstoffversorgung des Organismus.

Für den Stoffaustausch zwischen Blutgefäß und Umgebung sind die sogenannten Kapillaren verantwortlich. Diese Kapillaren kann man sich als sehr dünne Gefäßverästelungen vorstellen. Sie haben im Vergleich zu Arterien oder Venen eine deutlich höhere Oberfläche im Verhältnis zur transportierten Blutmenge. Durch ein Höhentraining wird die Anzahl dieser winzigen Verästelungen und somit auch die Oberfläche erhöht (Kapillarisierung) und der Stoffaustausch dementsprechend gesteigert und verbessert.

Zusätzlich kommt es zu einer Vermehrung der Mitochondrien, den sogenannten „Kraftwerken der Zelle". Sie sorgen für die Energiebereitstellung in Form von ATP (Adenosintriphosphat). Innerhalb der menschlichen Zellen kommen Mitochondrien in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Besonders Zellen, die viel Energie verbrauchen, wie beispielsweise Muskelzellen, haben von Natur aus eine erhöhte Konzentration. Durch ein Training in der Höhe nimmt die Anzahl der Mitochondrien zu, was ebenfalls zur Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit beiträgt.

Bei längeren Aufenthalten in der Höhe beginnt der Organismus das Hormon Erythropoetin (EPO) auszuschütten, welches in der Folge die Produktion der sauerstofftransportierenden Zellen (Erythrozyten) ankurbelt. Durch die höhere Anzahl an Erythrozyten ist der Organismus in der Lage, mehr Sauerstoff über die Blutbahn an die belastete Muskulatur zu transportieren und diese somit besser zu versorgen.

Quelle: http://www.hoehenbalance-muenchen.de